Missionsarbeit im Gefängnis
„Und gehe hin zu den Gefangenen deines Volks und predige ihnen und sprich zu ihnen: So spricht der HERR HERR! Sie hören’s oder lassen’s.“
Hes. 3,11
„Ich bin gefangen gewesen, und ihr seid zu mir gekommen.“
Mt. 25,36b
Eines von den vielen Missionsfeldern sind auch die Gefängnisse. Laut einer Statistik aus dem Jahr 2023 gibt es in Deutschland 172 Gefängnisse mit 44 242 Gefangenen, die auch das Evangelium brauchen.
Seit 1997 dürfen wir als Gemeinde Waldbröl in der JVA Remscheid tätig sein. Beginnen durften wir mit der Einzelbetreuung von Häftlingen, jedoch wurden uns später auch Gruppentreffen genehmigt. Wenn ein Häftling es wünscht, wird eine Einzelbetreuung mit persönlichem Gespräch durchgeführt, in dem Gottes Wort betrachtet wird und persönliche Fragen behandelt werden. Die Gruppentreffen werden vorhergehend angesagt, sodass die Häftlinge sich dafür anmelden können. Bei diesen Zusammenkünften wird ein Thema vorgetragen, es werden Lieder gesungen und die Männer haben Zeit, um Fragen zu stellen. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit für einen Fernbibelkurs.
Besondere Ereignisse sind die Advents- und Weihnachtsgottesdienste, die mit Kaffee und Kuchen abgeschlossen werden.
Einige Häftlinge bekommen mit einer Karte einen Geburtstagsgruß, was sie sehr schätzen. Oft hört man den Satz: „Es ist jemand da, der an mich denkt!“ Wenn einer der Häftlinge in ein anderes Gefängnis versetzt wird, wird die Betreuung auf Wunsch auch in der anderen Stadt weitergeführt, dies wurde z.B. schon in der JVA Köln, Bielefeld, Werl, Attendorn und auch in Litauen umgesetzt.
Wir bieten es auch an, als Vermittler mit den Familienangehörigen, z.B. Mutter oder Ehefrau, Kontakt aufzunehmen, um eine Beziehung wiederherzustellen, da es seitens der Angehörigen leider nicht immer erwünscht ist. Bei der Entlassung aus dem Gefängnis werden den Häftlingen bei Bedarf Kontaktadressen einer Gemeinde vor Ort mitgeteilt. Nach Möglichkeit bekommen sie auch weiterhin Unterstützung im geistlichen Leben und auch bei der sozialen Integration.
Was in diesem Dienst neben der Beständigkeit sehr wichtig und gefordert ist, ist sie aus Liebe ins Herz zu schließen. Die Betroffenen merken es sehr schnell, ob die Anteilnahme echt ist oder nicht. Doch wenn man mit Gottes Hilfe das Vertrauen aufgebaut hat, ist man jederzeit willkommen. Meistens wird man gefragt: „Wann kommt ihr wieder? Ihr seid für uns wie die Fenster im Haus, die Licht und Wärme ins Haus bringen.
Nach einem Einzelgespräch mit Iwan, 35J., wurde er beim abschließenden Gebet gefragt, ob er vielleicht auch beten wolle. Nach einer kurzen Pause erwiderte er, dass er nicht beten könne, er wolle es aber lernen. Ihm wurde es erklärt, dass er genauso mit Gott reden könne, wie er es eben mit seinem Gesprächspartner gemacht habe und nach einer kurzen, nachdenklichen Pause betete Iwan das erste Mal in seinem Leben zu Gott. Preis sei dem Herrn!
Lasst uns dem Herrn danken für die offenen Türen in der JVA und auch für die willigen Diener sowie deren Bewahrung auf allen Wegen.
Bitten können wir um Weisheit, Liebe und Geduld im Umgang mit den Gefangenen und dass uns die Türen für die Verkündigung des Evangeliums in der JVA weiterhin geöffnet bleiben, sodass noch viele der Betroffenen das Wort Gottes im Glauben annehmen können.
Handgemalte Bilder eines Inhaftierten
„Siehe, ich sage euch: Hebet eure Augen auf und sehet in das Feld; denn es ist schon weiß zur Ernte.“
Joh. 4, 35
Karl Suckau
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